Wer arbeitslos oder auch nur von Arbeitslosigkeit bedroht ist, findet sich schnell am Rand wieder: der eigenen Existenz, der sozialen Beziehungen und der Gesellschaft.
Wir vom Arbeitslosenzentrum Düren e.V. wollen für von Arbeitslosigkeit bedrohten oder betroffenen Menschen Lobby sein. Wir vertreten eine andere Sichtweise von Arbeit und Arbeitslosigkeit - auch in der Öffentlichkeit.
Der Volksmund hat wohl recht. Arbeit gehört zum Leben dazu und ist in der Lebensphase als erwachsener Mensch buchstäblich lebenswichtig.
Wenn in diesem Teil des Lebens etwas nicht stimmt, hat das oft Folgen für andere Lebensbereiche wie z.B. für die leibliche oder seelische Gesundheit.
Das Einkommen aus der Arbeit ist in der Regel die Grundlage, um den Lebensunterhalt z.B. für Wohnung, Essen, Kleidung und den sonstigen Bedarf zu finanzieren. Da ist von bescheidenem Luxus und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben noch nicht die Rede!
Arbeitslosigkeit hat in vielerlei Hinsicht Auswirkungen auf die sozialen Beziehungen. Dazu gehören große Belastungen für private Beziehungen wie in der gesellschaftlichen Position.
Außerhalb der Arbeitswelt zu stehen kann zu Vereinsamung, auf jeden Fall zu einem Rückzug aus der Verwandschaft oder Bekannschaft führen.
Am Rande des so genannten Existenzminimums angekommen verändert sich das Leben. Vieles scheint einfach nicht mehr möglich, was für Menschen mit Arbeit und mehr Geld selbstverständlich scheint.
Die öffentliche Meinung in Gesellschaft und Politik hat einfache Erklärungen, die alle darauf hinaus laufen: Wer arbeitslos wird, trägt selbst die Schuld.
Denn wer Leistung bringen kann und will, findet Arbeit und kann genug verdienen. Anders herum hat Arbeitslosigkeit immer mit Versagen und eigener Verantwortung zu tun.
Wer sich mit Arbeitslosigkeit auseinandersetzt, weiß mehr. So "einfach" Arbeit zu finden, ist alles andere als einfach, weil Arbeit sich z.B. als Wirtschaftsfaktor im Zeitalter der "Globalisierung" verändert hat. Auch der Arbeitsmarkt hat sich verändert. Arbeitssuchende finden Angebote außerhalb von Tarifen, im Niedriglohnsektor, in Leiharbeit - kurz: in so genannten "prekären" Arbeitsverhältnissen
Wir wollen in diesen für Arbeitssuchende schwierigen Zeiten und Verhältnissen Lobby sein.